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UTA UND DER TOTE HANS

2006

Ein Stück von Stefanie Grob

Uraufführung von formation poe:son am Berner Schlachthaus Theater

Uta findet einen Mann. Eines schönen abends und direkt vor ihrer Haustür. Sie nimmt ihn mit in ihre Wohnung. Er gefällt ihr, sie will ihn kennen lernen. Nach anfänglicher Gehemmtheit schmilzt das Eis dank sienischem Wein, Kartoffelchips und verbalem Sich-näher-kommen. Allerdings hat Hans, zumindest aus seiner Sicht, einen entscheidenden Nachteil: Er ist tot.
Ganz offensichtlich. Uta aber stört das nicht.

Kaum hat sie seinen Körper lässig auf dem Fauteuil drapiert, sieht sie grosszügig über den Umstand seiner Leblosigkeit hinweg, bestreitet das Gespräch im Alleingang und erfindet sich seinen Lebenslauf und seinen Charakter nach ihren eigenen Vorlieben. Zu fortgeschrittener Stunde schreckt Uta auch davor nicht zurück, die Leiche nach allen Regeln der Verführungs- und Liebeskunst zu traktieren.

Spiel

Regie
Text
Bühne
Licht
Ton
Kostüme
Grafik/Bühnenassi
Produktionsleitung

Patricia Nocon
Sarah Maria Bürgin
Kenneth Huber

Beatrix Bühler
Stefanie Grob
Jens Burde
Jürgen Schmid
Markus Inderbitzin
M. Galas-Prokopf
Nicholas Winter
Michael Röhrenbach

Uta und der tote Hans ist eine rasante und halsbrecherische Gratwanderung entlang den Höhen und Tiefen des schwarzen Humors.
Dennoch bedienen die Mitglieder der formation poe:son und Gastregisseurin Beatrix Bühler keinen schrill-vergnüglichen Kabarettismus. Vielmehr behaupten sie die Absurdität der Anlage als Realität, um darin altbekannte, versteckte Beziehungsmuster offen zu legen.

Im toten Körper von Hans scheint Uta eine ideale Projektionsfläche für ihre Wünsche gefunden zu haben ... Aus dem makaberen Spiel wird bitterer Ernst. Uta wird Opfer ihrer eigenen Idealisierungen und verfängt sich in immer abstruser werdenden Fantasien.
(von Charlotte Staehelin, Züritipp, 8.11.2006)

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